Die elektronische Übermittlung von Daten sorgt dafür, dass bereits bestehende Formate und Normen durch ein zusätzliches kleines e sofort zu erkennen sind. Dadurch bilden sich Abkürzungen, wie zum Beispiel:
- eGK (elektronische Gesundheitskarte)
- ePA (elektronische Patientenakte)
- eHBA (elektronischer Heilberufsausweis)
- eMP (elektronischer Medikationsplan)
- eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung)
- eRezept (elektronisches Rezept)
- eArztbrief (elektronischer Arztbrief)
- eImpfpass (elektronischer Impfpass)
Diese Abkürzungen machen sofort sichtbar, dass es sich hierbei um die elektronische, statt der analogen, bisher klassisch-bekannten Methode handelt.
Wichtig: Für alle E-Health Anwendungen bedarf es Ihrer aktiven Beauftragung, sofern Sie diese Funktionen verwenden möchten. Nichts geschieht ohne Ihre Zustimmung!
E-Health Anwendungen: App, Termin buchen, Sprechstunde
Online einen Arzttermin buchen oder an einer online Videosprechstunde teilnehmen? Das ist längst keine Zukunftsmusik mehr.
Allem voran durch die Corona Pandemie erlebte die online Terminierung und online Videosprechstunde einen gewaltigen Boost. Die Nachfrage nach solchen Lösungen war und ist enorm hoch, die Tendenz dazu ist weiterhin steigend.
Auch die Nachfrage nach einer App für Patienten schoss förmlich in die Höhe. Der wohl größte Vorteil solcher Apps liegt in der Benutzerfreundlichkeit. Durch diese einfache Bedienbarkeit ist es selbst für Menschen im besten Alter möglich, beispielsweise einen Termin beim Arzt zu buchen, einen Fragebogen vorab auszufüllen (zum Beispiel aktueller Anamnesebogen) sowie Dokumente und Bilder einzusehen oder gar in die App hochzuladen.
Sprechen Sie uns an!
Im Rahmen unseres principa self-service bieten wir diese Lösungen bereits an. Kommen Sie jetzt in Kontakt mit uns und lassen Sie sich durch eine Live-Präsentation überzeugen.
E-Health Gesetz als Beschleuniger für die Digitalisierung
Mit dem obersten Ziel, eine verbesserte Versorgung der Patienten zu gewährleisten, wurde das sogenannte Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen, sowie zur Änderung weiterer Gesetze, kurz E-Health-Gesetz, am 21. Dezember 2015 erlassen, wodurch das erstmalige Inkrafttreten am 29. Dezember 2015 stattfand. Neben der sukzessiven Ablösung der papiergestützten Prozesse, regelt das eHealth Gesetz die Einführung digitaler Anwendungen und sorgt für eine permanente Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur (TI).
Zu diesen digitalen Anwendungen zählen beispielsweise die elektronische Patientenakte (ePA) und das eRezept. Anwendungen wie die Telemedizin werden gefördert und der Health Innovation Hub wurde als Förder- und Austauschplattform erstellt. Ebenso wurde die “Zukunftsregion Digitale Gesundheit” vom Bundesministerium eingerichtet, um den praktischen Einsatz der digitalen Lösungen zu erforschen. Im Innovationsforum “Digitale Gesundheit 2025” soll die Möglichkeit für den Austausch zu den neuen Anwendungen gegeben werden, um Klarheit über Herausforderungen und mögliche Probleme erlangen, aber auch, um Erfolge miteinander teilen zu können. Bei diesem Prozess werden sämtliche Akteure des Gesundheitswesens mit einbezogen: Krankenkassen, Ärzte, Vertretungen von Patienten, sowie aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Zum E-Health-Gesetz gehören weiterhin verschiedene gesetzliche Maßnahmen, wie das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV), das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), sowie das Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) und seit Juni 2021 auch das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG).
Zur sinnvollen Nutzung digitaler, vernetzter Anwendungen ist auch eine stabile digitale Infrastruktur (TI) unabdinglich. Diese wird von der gematik verwaltet und soll Stück für Stück für eine flächendeckende Vernetzung im Gesundheitswesen sorgen.
Stück für Stück zum digitalisierten Gesundheitswesen
Natürlich werden diese ganzen neuen Anwendungen, Lösungen und Gesetze nicht gleich von heute auf morgen eingeführt. Eine “Anwendung”, die seit 2015 zu dem Konstrukt zählt und mit der wahrscheinlich jeder schon mal in Kontakt gekommen ist, ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Diese wird beim Arztbesuch eingelesen und enthält die Versicherungsstamm- sowie die Verwaltungsdaten der Versicherten. Veränderungen in den Daten können beim Arztbesuch mit wenigen Klicks direkt übertragen werden, statt manuell eingetippt werden zu müssen. Ebenso können wichtige, notfallrelevante Gesundheitsdaten, sowie Kontaktdaten auf der eGK gespeichert werden, sodass der Arzt im Notfall darauf zugreifen kann. In der eGK kann zudem ein elektronischer Medikationsplan gespeichert werden, der den behandelnden Ambulanzärzten Aufschluss über die Medikamenteneinnahme des Patienten gibt.
Am 1. Juli 2021 wurde die elektronische Patientenakte (ePA) offiziell eingeführt - laut gematik sei die dafür benötigte Technik für die Praxen jedoch noch nicht gänzlich verfügbar. Um dem entgegenzuwirken, seien für zwei Konnektoren entsprechende Updates in Arbeit.
Die ePA ist in verschiedenen Abstufungen nutzbar, zu deren Bereitstellung die Krankenkassen verpflichtet sind. (mit KBV Artikel neu)
Neben Daten für Notfallbehandlungen und einem Medikationsplan, können Patienten auch eigene Daten in ihrer ePA anlegen, beispielsweise Dokumentationen ihrer Blutzuckerwerte. Auch die Einsicht in ihre ePA soll außerhalb von Arztpraxen, einfach via Smartphone, möglich sein, sodass Patienten fortan einen besseren Einblick in ihre Behandlungen und ihren Gesundheitszustand haben.
KI, Big Data & Co. - Technologie im Überblick
Technologische Entwicklungen und Innovationen werden dazu beitragen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter voranzubringen und entsprechend mitzugestalten. Hier ein Überblick:
Dank des Einsatzes von Telemedizin können verschiedene Akteure des Gesundheitssystems digital interagieren. Vor allem die Versorgung in ländlichen Gebieten profitiert durch moderne Kommunikationslösungen enorm. Allgemein stehen telemedizinische Lösungen zur Ergänzung der klassischen medizinischen Versorgung hoch im Kurs, wobei auf den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt nicht verzichtet werden will. In manchen Situationen ist dies auch gar nicht möglich- obwohl die Anwendungsgebiete der Telemedizin breit gefächert sind und viele Bereiche abdecken.
Robotik in der Medizin? Was für viele Menschen noch nach einem Science-Fiction Film klingt, ist bereits Realität. Roboter im Gesundheitswesen, seien es OP-Roboter, Therapieroboter, oder Pflegeroboter, kommen immer mehr zum Einsatz, da diese unter anderem für eine spürbare Entlastung sorgen und zu einer hochwertigen Versorgung beitragen können. In der Zukunft werden wir durch den Einsatz robotischer Anwendungen enorm profitieren, indem wir dank Robotik auch dem demografischen Wandel und Fachkräftemangel entgegenwirken können.
Große Potenziale und damit auch ein einflussreicher Auftrieb wird der Künstlichen Intelligenz, kurz KI, zugeschrieben. Künstliche Intelligenz deckt bereits vielfältige Einsatzmöglichkeiten ab. Ob als Assistenzsystem, bei diversen Abläufen und allem voran bei der Analyse –beispielsweise von Gesundheitsdaten- unterstützen KI-Programme schon sehr zuverlässig. Auch in Zukunft wird die künstliche Intelligenz die allgemeine Gesundheitsversorgung maßgeblich mitbestimmen.
Dank der Digitalisierung werden immer mehr Daten erhoben. Diese steigende Datenmenge kann beispielsweise genutzt werden, um ein virtuelles Abbild eines Menschen zu erstellen (Digital Twin). So lassen sich beispielsweise Computersimulationen nutzen, um spezielle Auskünfte über mögliche Risiken oder gar angewandte Therapien zu erhalten - so basiert auch die personalisierte Medizin auf dem Big Data Management. Mit Sicherheit wird der digitale Zwilling die Forschung vorantreiben.
Chancen & Risiken der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Neue Technologien und Anwendungen bergen natürlich nicht nur Potenzial zu Verbesserungen, sondern auch Risiken. Im Rahmen der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist das wohl am häufigsten angeführte Risiko die Verletzung des Datenschutzes, bzw. der unsachgemäße Umgang mit sensiblen Patientendaten. Auch die Frage, was bei einem Datenverlust infolge technischen Versagens geschieht, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein weiterer Kritikpunkt an digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen ist auch die Frage nach der allgemeinen Anwendbar- und Verfügbarkeit: gerade älteren Patienten könnte es schwerfallen, sich auf Anwendungen wie eine PatientenApp einzulassen. Den betreffenden Personengruppen sollten deswegen Möglichkeiten des Lernens gegeben werden, um Ihnen die mögliche Angst oder Skepsis vor den neuen Anwendungen zu nehmen.
Überblick: Vorteile & Nachteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Nachfolgend werden wir Ihnen in Form einer Liste aufzeigen, welche Vor- und Nachteile die Digitalisierung im Gesundheitssektor bringt: