TI und KIM für eine sichere Kommunikation und Vernetzung im Gesundheitswesen.

Datenversand via TI/KIM – Schnell. Sicher. Zuverlässig.

In blog by teamprincipa

Telematikinfrastruktur – Highway zu sicherer Gesundheitskommunikation


Die Telematikinfrastruktur umfasst die Infrastruktur des Gesundheitswesens hinsichtlich Information, Kommunikation und Sicherheit. Somit kann ein sicherer, schneller, organisationsübergreifender Datenaustausch bei der Kommunikation im Medizinwesen durchgeführt werden. Ärzte und Ärztinnen können so schneller und einfacher an Behandlungsinformationen gelangen. Darüber hinaus werden mit der TI weitere interoperable und kompatible IT-Anwendungen realisiert. 

Die Akteure im Gesundheitswesen können mittels TI vernetzt werden.

Was macht moderne und sichere Kommunikation im Medizinwesen aus?


Die Daten von Patienten und Patientinnen sind äußerst sensibel. Dementsprechend sollten sie auch behandelt und versendet werden. Ein sicherer, zuverlässiger Datenaustausch kann für TI-Teilnehmer mittels KIM realisiert werden. Mit KIM werden fortan die Kommunikationsdienste für Gesundheitsberufe innerhalb der TI (bisher KOM-LE) bezeichnet. Durch den KIM Dienst können nicht nur beispielsweise Patientendaten zwischen gemeinsam behandelnden Ärzten und Praxen versendet werden, auch beispielsweise Psychotherapeuten und Apotheker können mit in den Prozess einbezogen werden. Auch die Krankenkassen und Interessensvertretungen der verschiedenen medizinischen Berufsgruppen können in Kommunikationsprozesse involviert werden. So wird die Kommunikation im Gesundheitswesen zunehmend vernetzter. 

Wie profitieren Ärzte und Patienten von den neuen Lösungen?

Dank KIM und der TI wird es möglich, sensible Daten sicher und schnell organisationsübergreifend per E-Mail zu versenden. Somit können beispielsweise Arztbriefe digital übermittelt werden, wodurch Ärzte und Praxisteam enorm administrativen Aufwand, Papier und Portokosten einsparen. 

Eine Plattform – Viele Vorteile!


Vertraulich & exklusiv


Nur derjenige, für den die Daten bestimmt sind, hat dank kartenbasierter Verschlüsselung Zugriff darauf.

Sicher


Die KIM E-Mails sind so konfiguriert, dass die Adressaten sofort erkennen, ob es sich um das Original handelt. Fälschung und Manipulation ist damit nicht möglich.

Verifiziert


Die KIM E-Mails sind so konfiguriert, dass die Adressaten sofort erkennen, ob es sich um das Original handelt. Fälschung und Manipulation ist damit nicht möglich.

Zentrales Adressbuch


Die KIM E-Mails sind so konfiguriert, dass die Adressaten sofort erkennen, ob es sich um das Original handelt. Fälschung und Manipulation ist damit nicht möglich.

Abrechenbar


KIM bietet als sicheres Übermittlungsverfahren nach $291b Abs. 1e SGB V die Basis für eine mögliche Vergütung.

    Schritt für Schritt ins digitalisierte Medizinwesen



    KIM wird schrittweise eingeführt – zum Anfang war es möglich, eArztbriefe und E-Mail-Nachrichten über KIM zu versenden und zu empfangen. Seit dem 1. April 2021 können eArztbriefe ausschließlich über KIM versendet werden. Ab Oktober 2021 soll KIM verpflichtend werden, da Arztpraxen nach TSVG dazu verpflichtet sind, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) über die TI an die Krankenkassen zu senden. Die KV-Abrechnung und die eDokumentation sind ebenfalls als Ausbau geplant.


    Wie wird die Datensicherheit mit KIM Dienst gewährleistet?


    Qualifizierte elektronische Signatur (QES)


    Bei der qualifizierten elektronischen Signatur wird die Unterschrift einer starken kryptographischen Verschlüsselung unterzogen. Dieser Schlüssel kann nur mit einem eindeutigen, zugeordneten öffentlichen Schlüssel ausgelesen werden, was die Authentizität von Sender und Empfänger sicherstellt. Voraussetzung zur Erstellung der QES ist ein eHBA, welcher den Träger zweifelsfrei als Angehörigen der jeweiligen Berufsgruppe ausweist. 

    Die QES wird über einen E-Health oder ePA- Konnektor durchgeführt.  

    Als Konnektoren in der TI sind nur ausgewählte Modelle zugelassen, die die höchsten Sicherheitsbestimmungen erfüllen. Ein Beispiel dafür ist der PTV3 Konnektor von Secunet. Mit diesem können die Primärsysteme auf die Fachmodule zur Umsetzung der Fachanwendungen Notfalldatenmanagement (NFDM), sowie auf den elektronischen Medikationsplan (eMP/AMTS) zugreifen



    (NFDM) Notfalldatenmangement – schnell verfügbare Daten können Leben retten!


      Mittels KIM und TI ist es möglich, dass Arztpraxen beispielsweise im Falle einer ambulanten Behandlung auf die Notfalldaten eines Patienten auf dessen eGK zugreifen können, auch wenn sie nicht sein regulär behandelnder Arzt sind. Da im Ernstfall wenige Minuten entscheidend sein können, kann durch Speicherung notfallrelevanter Daten, wie beispielsweise Blutgruppe, Allergien oder Medikationen, schnelle Hilfe gewährleistet werden. Zu den Notfalldaten des Patienten gehören im NFDM auch persönliche Erklärungen (DPE), beispielsweise zur Organspende. Diese können von den Notfalldaten getrennt angelegt werden und im Notfall auch getrennt voneinander gelesen werden. Auch Kontaktdaten von Angehörigen können im Rahmen des NFDM auf der eGK gespeichert werden, sofern der Patient dieser Speicherung seiner Daten zustimmt. 

      eMP – Falschmedikationen verhindern, sicher behandeln


      Im Rahmen des eMP (elektronischer Medikationsplan) werden bestehende, sowie historische Medikationen von Patienten, die mindestens drei Dauermedikationen aufweisen, auf deren eGK gespeichert. Somit kann eine Falschmedikation und infolgedessen gefährliche Neben- oder Wechselwirkungen vermieden werden. 

       

      eRezept - einfache Verordnung von Medikamenten von überall


      Mittels eRezept können die Prozesse der Medikamentenverordnung für Ärzte, Versicherte und Apotheker vereinfacht werden. Der Rezeptschein aus Papier entfällt und Rezepte können dann auch per Telefon verordnet werden, was auch dem Patienten den Weg zur Praxis spart, wenn eine Untersuchung nicht notwendig ist. 

      ePA – gemeinsame Behandlung war noch nie so einfach


      In der elektronischen Patientenakte (ePA) werden alle behandlungsrelevanten Informationen des Patienten gespeichert. Somit können auch Ärzte verschiedener Praxen, bei denen der Patient in gemeinsamer Behandlung ist, auf die Daten zugreifen, wodurch lästiger Fax-, Papier-, und Telefonverkehr entfällt und dem Patienten schnell geholfen werden kann. 

      eAU – verpflichtend ab 1. Oktober 2021


      Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ist ab dem 01. Oktober 2021 für alle vertragsärztlichen Praxen verpflichtend. KIM wird dazu zwingend benötigt. Praxen können bereits zwischen verschiedenen KIM-Anbietern wählen 

      Beispiel: Wie läuft die Kommunikation via KIM ab?


      KIM Beispiel - Arztbrief sicher versenden
      • Der Facharzt erstellt einen Arztbrief.
      • Er wählt den Arzt, an den er seinen Patienten überweisen will, in seinem Praxisverwaltungssystem bzw. im KIM-Adressbuch als Empfänger aus.
      • Der Arztbrief wird an den Empfänger-Arzt versendet.
      • Das PVS des Empfängers erhält die Nachricht mit dem Arztbrief sicher und einfach.

      Wie wird KIM in der Praxis eingerichtet?

      Um KIM in Ihrer Praxis einrichten zu können, muss Ihr Konnektor zum E-Health-Konnektor geupdatet werden. Ebenso benötigt Ihr PVS ein Update, und Sie benötigen für den Erhalt einer KIM-Adresse sowie eines KIM-Client-Moduls einen Vertrag mit einem KIM-Anbieter. Dieser kann frei über das Zulassungsportal der gematik gewählt werden, da die zugelassenen KIM Dienst Anbieter mit jedem PVS kompatibel sein müssen. Sollte ein alternativer Anbieter gewählt werden wollen, ist die Abstimmung mit dem PVS-Anbieter ratsam. 

       Für die qualifizierte elektronische Signatur (QES) brauchen Sie außerdem einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) der zweiten Generation. Ansprechpartner dafür ist die Landesärztekammer bzw. die Landespsychotherapeutenkammer. 


      Was benötige ich für KIM?

      E-Health-Konnektor
      PVS-Modul KI
      eHBA (G2 für die QES)
      Vertrag mit KIM-Dienst-Anbieter

      Mit diesen Förderungen können Sie rechnen!


      Natürlich möchten Sie auch wissen: was wird die neue Kommunikation im Medizinwesen kosten? Da haben wir eine gute Nachricht für Sie: zahlreiche Förderungen erleichtern den finanziellen Umstieg auf KIM! Mit welchen pauschalen und laufenden Förderungen Sie rechnen können, erfahren Sie nachfolgend. 

      • Update zum ePA-Konnektor: 400€ einmalig
      • Update zum E-Health Konnektor: 530€ einmalig
      • KIM-Dienst: 100€ einmalig für die Einrichtung
      • 23,40€ je Quartal für Betriebskosten
      • eHBA: 11,63€/Quartal und Arzt/Psychotherapeut
      • PVS-Anpassung ePA: 150€
      • Lfd.: 4,50 €/Quartal

      Honorar extrabudgetär


      Das nachfolgende Honorar kann extrabudgetär abgerechnet werden:

      GOP 01630 – Medikationsplan erstellen – 39 Punkte / 4,28 Euro je vier Quartale

      GOP 01640 – Notfalldatensatz Erstanlage – 80 Punkte/ 8,79 Euro je Fall (Am 20.10.2020 trat PDSG in Kraft, welches eine Verdopplung der Vergütung auf 160 Punkte für 1 Jahr vorsieht)

      GOP 01641 – extrabudgetäre Betriebskostenpauschale – kein erster NFD geschrieben 0,44 Cent

      GOP 01642 – Notfalldatensatz löschen – 0,11 Cent


      Laufende & pauschale Förderansprüche - Übersicht (Tabelle)


      Pauschale Förderansprüche Förderung einmalig
      eHealth-Upgrade 530,00 Euro
      eHealth Kartenterminal 595,00 Euro
      ePA Konnektor Update mit PVS Anpassung + ePA sowie PVS Anpassung für eRezept 670,00 Euro
      KIM (KOM-LE) Einrichtungspauschale 100,00 Euro

      Laufende Förderansprüche Förderung je Quartal
      Erhöhung Betriebskostenpauschale je Quartal 4,50 Euro
      ePA & eRezept Zuschlag 5,50 Euro
      KIM Betriebskostenpauschale je Quartal 23,40 Euro
      Laufender Betrieb für eHBA je Quartal 11,63 Euro

      Fazit


      Keine Angst vor dem Neuen - KIM wird auch Ihre Praxis bereichern!


      Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bringt viele Neuerungen mit sich, die die Behandlung der Patienten und Patientinnen, sowie sämtliche administrative Prozesse im Praxisalltag vereinfachen können. Dies wird mit innovativen, neuen Technologien und Anwendungen ermöglicht. Zu den Neuerungen mit der höchsten Tragweite zählen der KIM Dienst und die Neugestaltung der TI. Wir wissen, dass dies viele neue Informationen für Sie mit sich bringt, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Aber wir sind uns sicher: nach einer kurzen Eingewöhnungsphase werden Sie und Ihr Praxisteam von KIM und der Kommunikation im Gesundheitswesen begeistert sein und es nicht mehr missen wollen! Wagen Sie den Sprung ins nächste digitale Zeitalter des Gesundheitswesens – Sie werden davon profitieren!  

      Gern unterstützen wir Sie beim Umstieg – nutzen Sie dafür einfach unser Kontaktformular: